Wenn ich unterwegs bin, kann ich nicht immer lesen. Beim Autofahren zum Beispiel, oder in der Bahn. Für die kurze Strecke in der U-Bahn lohnt es sich nicht, meine Lesebrille auszupacken, also gibt es da meistens was aufs Ohr. Manchmal ist das Musik, aber oft auch ein Audiobook. Dieses Mal kein Rezensionsexemplar, sondern ein Audiobook aus meinem großen Haufen ungehörter Bücher.
Wie kann sich etwas verbotenes so gut anfühlen?
Eigentlich wollte Ivy nie wieder nach Hause zurück kehren, nachdem ihr Stiefvater sie vor 4 Jahren direkt nach dem Tod ihrer Mutter aus dem Haus warf und in ein Internat steckte. Und das nur, weil sie sich mit ihrem Stiefbruder gestritten hat und anschließend weg lief.
Nach all den Jahren, in denen kaum Kontakt bestand, zu ihren Stiefbrüdern gar nicht und zu ihrem Vater alle paar Monate mal ein kurzer Besuch, soll sie nun urplötzlich auf die Familieninsel zurückkehren. Und sie hat keine Ahnung wieso.
Schon im Flugzeug bei der Anreise stolpert sie über ihren Stiefbruder Asher, der auch alles andere als begeistert davon ist, sie wiederzusehen. Als dann auch noch ihre Geldbörse geklaut wird und sie auf seine Hilfe angewiesen ist, sinkt ihre Stimmung auf den Tiefpunkt.
Doch entgegen aller negativen Gefühle, die das Wiedersehen mit ihrer Familie mit sich bringen, sind da die ganz leisen, diejenigen, die ihr sagen, dass es schön ist, wieder zu Hause zu sein, dass ihr ihre Familie gefehlt hat und dass da mehr als Geschwisterliebe ist, wenn sie Asher ansieht.
Und auch ihm scheint es so zu gehen, denn obwohl sie sich aus dem Weg gehen, sind da immer wieder Situationen, in denen die Spannung zwischen ihnen fast greifbar ist. Doch es darf einfach nicht sein. Asher ist ihr Stiefbruder und somit ist es ihr doch verboten, ihn zu lieben, oder? Aber warum fühlt es sich dann so verdammt gut an, wenn sie in seinen Armen liegt?
Ich kannte bisher noch keine Bücher von Nikola Hotel und von daher war ich mir nicht sicher, ob es hier wirklich ein Happy-End gibt und wenn doch, wie das aussehen wird. Ich hab tatsächlich bis zum Schluß mitgefiebert.
Allerdings gingen mir dieses ewige Gejammer und sich selbst-Kleinhalten und Hinterfragen jeder Kleinigkeit der Protagonistin ziemlich auf die Nerven. oft habe ich mich selbst dabei ertappt, wie ich genervt die Augen verdreht habe.
Trotzdem freue mich sehr auf den zweiten Band und somit auf Noahs Geschichte.
Die Geschichte war gut als Audiobook umgesetzt und Dagmar Bittner hat einen hervorragenden Job gemacht.
4 von 5 Einhörner
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