Rezension: Kerstin Sonntag - Drei Neuanfänge für die Liebe

Bei DigitalPublishers kommt ein neuer Sammelband heraus. Drei LiebesRomane von Kerstin Sonntag. 

01.04.2024: Band 1: Einmal Cornwall und für immer
Manchmal muss man verreisen, um sein Glück zu finden

Johanna Madsen, von allen nur Jonna genannt, ist ihren gleichgültigen Freund und die Beziehung, die sie führen leid. Um ihn ein bisschen aus der Reserve zu locken, aber auch, um in Ruhe über alles nachzudenken, reist sie nach Cornwall zu einer alten Studienfreundin.

Doch der unter extremer Flugangst leidenden Jonna fällt schon die Hinreise sehr schwer. Sie blamiert sich bis auf die Knochen: Erst zerquetscht sie ihrem Sitznachbar, der sich als Ryan Bennett vorstellt, fast die Hand, dann quatscht sie ihm fast das Ohr ab und zu guter Letzt verziert sie seine Hose noch mit ihrem Mageninhalt. Kein Wunder also, dass sie alles andere als begeistert ist, dass sie ihm ausgerechnet in dem kleinen Fischerdorf an der cornischen Küste über den Weg läuft.
Und auch erblüht sie unter seiner Aufmerksamkeit. Ohne es wirklich zu wollen, entwickelt sie Gefühle, die sie auf noch mehr an ihrer Beziehung zweifeln lassen. Doch als Nick ihr nachreist und ihr sogar einen Heiratsantrag macht, wirft sie die zarten Gefühle über Bord.
Doch recht schnell wird ihr bewusst, dass nicht Nick ihr Herz schneller schlagen lässt, sondern eigentlich Ryan. Doch da ist es bereits zu spät und Ryan hat sich bereits mit einer anderen Frau getröstet. Enttäuscht reist Jonna zurück nach Deutschland. Ohne Nick und ohne Ryan. Doch zum Glück ist es für das Happy-End nie zu spät.

Eine nette Liebesgeschichte für zwischendurch. Lässt sich leicht lesen, auch wenn es für meinen Geschmack ein bisschen mehr Emotionen hätten sein können, die beiden Protagonisten waren sehr zurückhaltend. Und auch das ewige Nachtrauern und zurückdenken in eine perfekte funktionierende Beziehung ist nicht meins. 

Geschrieben ist der Roman aus Third-Person-View von Jonna.

Dafür ist das Setting an der cornischen Küste ein absoluter Traum.

4 von 5 Einhörner

02.04.2024: Band 2: Mein Herz in Alaska
Manche Narben heilen nur gemeinsam

Ivonne Culver ist nach einem Brand, während ihrer Flitterwochen, bei dem sie fast das Leben verlor, stark gezeichnet. Narben übersäen ihren Oberkörper und sie hat Panikattacken. Ihr Mann kann ihren Anblick nicht ertragen und nimmt Reißaus. Um ihren Gefühlen zu entkommen, stürzt Ivy sich in ihre Arbeit, was solange gut geht, bis sie zusammenbricht. Ihr Arzt und bester Freund schickt sie in die Wildnis von Alaska zu seiner Schwester, um dort wieder Kraft zu sammeln und zu sich zu kommen.

Doch so sehr sich Ivy auch anfangs gegen die Ruhe und Einsamkeit wehrt, fühlt  sie sich mit jedem Tag wohler und heimischer und auch der grummelige Jack McGraw nichts ändern. Denn auch er hat mit den Dämonen aus seiner Vergangenheit zu kämpfen, ist vor Jahren doch seine Frau spurlos verschwunden.

Doch manchmal heilen Narben einfach besser, wenn man den richtigen Menschen trifft, der einem beim Gesundwerden hilft, besonders, wenn man sich gegenseitig unterstützen kann.

Dieser Roman hat mir einige Schwierigkeiten beim Lesen bereitet. Nicht wegen der Geschichte an sich. Die fand ich sehr tiefgründig, aber hier sind mir zuviele POVs dabei. Mal aus Ivys Sicht, dann wieder Jack, und noch ein paar Personen mehr, die Gastauftritte hatten, und deren Sichtweise wir teilen durften. Was eigentlich ganz nett ist, aber nichts zur eigentlichen Handlung beisteuert, sondern nur die Nebenhandlung unnötig aufbauscht.
Ich fand das ganze sehr verwirrend, besonders da man oft erst ein paar Sätze lesen musste, bis man genau durchgeblickt hat, wer denn nun das Zepter in der Hand hatte.
Für mich war der Roman ein fehlgeschlagenes Experiment. Schade, denn die Story war eigentlich sehr mitreißend.

3,5 von 5 Einhörner

04.04.2024: Band 3: Neuanfang in Angel's Cove
Jeder trauert anders

Samantha Carrigan ist 23 und hat gerade ihr Kind verloren. Ihr Mann Ethan kann mit ihrer, in seinen Augen übertriebenen, Trauer nicht umgehen und lässt sie kurzerhand im Stich. Um wieder einen klaren Gedanken zu fassen, packt auch Sam ihre Sachen und besucht ihre Freundin an der Küste von Maine. Diese quatiert sie kurzerhand im Haus ihres Bruders Cole Walker ein, der eigentlich beruflich verreist sein sollte, dessen Auftrag sich aber verschiebt und die beiden so aufeinander treffen. 

Und obwohl beide eigentlich nicht an einer neuen Beziehung interessiert sind, bzw. Samantha ja noch verheiratet ist, entwickeln sich stürmische Gefühle zwischen ihnen, die in einer gemeinsamen wunderbaren Nacht enden. Doch am nächsten Morgen ist auf einmal alles anders, denn Cole, der bereits einmal unglücklich verheiratet war und somit gebranntes Kind ist, bekommt Panik und schiebt Samantha von sich. 

Doch Samantha, die sich endlich eingesteht, dass sie schon lange nicht mehr in ihrer Ehe glücklich war, beendet diese. Verletzt über Coles Zurückweisung kehrt sie Maine den Rücken und auch als sie feststellt, dass ihre gemeinsame Nacht nicht ohne Folgen geblieben ist, hält sie weiterhin an ihrem Stolz fest.

Zum großen Showdown kommt es dann, als auf einmal beide Männer von der Schwangerschaft erfahren und fast gemeinsam vor ihrer Tür stehen. Für wen schlägt ihr Herz?

Dieser Roman ist abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Samantha und Cole geschrieben und gefällt mir vom Stil her noch am Besten. Allerdings fand ich hier die beiden Protagonisten ein wenig farb- und substanzlos. Außer ihrer Trauer um den Verlust des ungeborenen Kindes hat Samantha keinerlei Charakter und lässt sich somit schwer greifen. Cole ist zwar ein Aufreißer, aber immerhin kann man ihn charakterlich wenigstens ein wenig einschätzen.
Und das Setting ist auch hier absolut wunderschön.

4 von 5 Einhörner

Rezension für DigitalPublishers und Instagram (weil Sammelband):

Bei DigitalPublishers kommt ein neuer Sammelband heraus. Drei LiebesRomane von Kerstin Sonntag. Vielen Dank für das #Rezensionsexemplar.

Im ersten Band reist Jonna Madsen zu einer Studienkollegin nach Cornwall um ihrer gleichgültigen Beziehung zu entfliehen und lernt schon beim Flug einen gutaussehenden und charmanten Halbiren kennen, dem sie in dem kleinen cornischen Küstendorf immer wieder über den Weg läuft.

Im zweiten Band reist die körperlich und seelisch gezeichnete Ivonne Culver in die Wildnis von Alaska um wieder zu Kräften zu kommen. Doch ausgerechnet der grummelige Aussenseiter Jack erobert ihr Herz, obwohl er genauso mit seinen Dämonen zu kämpfen hat.

Im dritten Band flieht Samantha Carrigan nach Maine um nach dem Verlust ihres ungeborenen Kindes wieder neue Kraft und Lebensmut zu schöpfen und trifft auf den ebenfalls von seiner Vergangenheit enttäuschten Architekten Cole, der keine Beziehung mehr möchte.

Drei nette Liebesgeschichte für zwischendurch. Die Settings sind jeweils traumhaft gewählt. Drei fantastische Wohlfühlorte, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die allerdings eine Gemeinsamkeit haben: viel raue Natur.

Was mich gestört hat, sind die zu vielen POVs im Alaska-Roman. Nicht nur, dass die beiden Protagonisten aus der dritten-Person erzählen, auch einige der Nebenfiguren führen ein Eigenleben und kommen zu Wort, so dass es für mich persönlich viel zu verwirrend wird, weil dadurch viel Augenmerk auf die Nebenhandlungen gelegt wurden, welche die Hauptstory ein bisschen in den Hintergrund hat rücken lassen. Und ich bin mir nicht sicher, ob das dem Buch so gut getan hat. Ich frage mich, ob das ein (fehlgeschlagenes?) Experiment der Autorin war?

An der einen oder anderen Stelle hätten ein paar mehr Emotionen den Protagonisten gut getan und ihnen ein wenig mehr Tiefe gegeben.

Fazit: Nette Geschichten, die an traumhaften Orten spielen, die alle die eine oder andere Schwachstelle aufweisen. Aus den kaputten Protagonisten hätte man mehr herausholen können.

Leichte Unterhalt mit wenig Tiefgang, ideal für zwischendurch.

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