Freitag, 18. August 2023

Rezension: Stefan S. Kassner - Poison Bakery 3: Giftige Versuchung

Ich bleibe lesetechnisch jetzt gleich in London und statte TerryLinns in Soho einen Besuch ab. Der DP-Verlag hat mir den 3. Band der Poison Bakery als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Die beiden charmanten Damen stecken nämlich wieder Hals über Kops in irgendwelchen Ermittlungen. Die kann man aber auch so gar nicht alleine lassen.

 

Manchmal müssen sich Freundschaften verändern, um zu wachsen

Nur zwei Wochen nach Norahs Beerdigung (wir erinnern uns aus Band 2), die gerade Linn emotional arg mitgenommen hat, beobachtet sie in der Parfümerie gegenüber einige heftige Streitgespräche. Leider kann sie bis auf ein paar Gesprächsfetzen, die so für sie erstmal keinen Sinn ergeben, nichts genaues hören. Dabei könnte sie gerade jetzt Ablenkung gebrauchen. Denn sie ist der einzig verbleibende Single aus ihrer WG und dass macht sie manchmal verdammt einsam. Klar freut sie sich für ihre Freunde, dennoch bleibt da ein Schmerz in der Brust, der auch durch ganz viel Reiben nicht weggeht. Eine Sehnsucht, die sich auch durch viel gut Zureden nicht vertreiben lässt.

So ist es gerade zum richtigen Zeitpunkt, als es den jungen Lokaljournalist Conor ins Café verschlägt. Und Linn ist dieses Mal bereit, alles auf eine Karte zu setzen und so entwickeln sich auch tatsächlich die ersten zarten Gefühle zwischen den Beiden. Nicht so der Blitzeinschlag, wie bei Bruce, aber Linn beschließt dem Ganzen trotzdem eine Chance zu geben.
Aber das ist nicht die einzige Veränderung. Die Einsamkeit säen Zweifel an ihrer Freundschafzt zu Terry in ihr. Und sie beginnt sich zu fragen, ob die Beziehung zwischen den Beiden überhaupt noch einen Sinn hat, denn Terry hat sich verändert, seit sie mit Philipp zusammen ist.  Und sie kommt zu dem Ergebnis, dass auch ihre Freundschaft sich verändern muss, um weiter zu bestehen, und das macht ihr verdammt viel Angst, denn sie könnte Terry verlieren. 

Die Veränderungen bei Linn bleiben auch von Chief Inspector Bruce Manville nicht unbemerkt, der Linn in einem Gespräch seine Gefühle offenbart. 

So, jetzt hab ich unheimlich viel zum Buch geschrieben, aber zum eigentlichen Inhalt noch kein Wort verloren. Aber egal, wie spannend der Fall, den die beiden Hobbyermittlerinnen lösen müssen, auch ist, mir rückt sich dieses Mal tatsächlich das zwischenmenschliche in den Focus. Und davon gibt es viel. Die Beziehung zwischen Terry und Linn. Zwischen Linn und Conor, zwischen Linn und Amber und nicht zuletzt zwischen Linn und Bruce.
Trotzdem gehört der Fall zur Geschichte dazu, denn ohne Fall keine Entwicklung der Geschichte und Verknüpfung der einzelnen Handlungsstränge. Der oben bereits erwähnte Streit vor der Parfümerie endet in einem Mord. Verdächtige gibt es viele und beim ermitteln geraten Terry und Linn das eine oder andere Mal in eine Zwickmühle, dass Bruce zu ihrer Rettung eilen muss.
Am Schluß ernennt der Chief Inspector die beiden zu seinen zivilen Helferinnen.

Das Buch endet - tadaaa - mit einem Happy-End in mehrfacher Hinsicht. Mehr wird allerdings nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selbst lesen, was ich Euch hiermit absolut ans Herz lege.

Jeder Autor hat seinen eigenen Schreibstil und ich gestehe, dass ich den von Stefan S. Kassner mag. Er ist sehr eloquent und beschreibt Dinge oder Szenen manchmal auf eine Art und Weise, dass ich schallend lachen muss. Selbst mein Mann, dem ich die Eine oder Andere Beschreibung vorgelesen habe, hatte ein Grinsen im Gesicht. Und es ist erfrischend, auch wenn das kein Liebesroman im klassischen Sinne ist, mal eine männliche Sicht darauf zu lesen.

Langes Geschreibsel, kurzer Sinn: Eine klare Leseempfehlung von mir, auch wenn der Mordfall an sich, ein bisschen zurückbleibt. Für mich ist das ein Buch über Freundschaft und dass es wichtig ist, dass diese sich verändern muss, um Bestand zu haben.

Ach noch zum Schluß, mein inneres Fangirl kann endlich jubeln! 💘

4,5 von 5 Einhörner

 

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